Lesothos Riesenstaudamm: ein klassisches Beispiel für grenzüberschreitende Korruption.
Der frühere Leiter des „Lesotho Highlands Water Project“ (LHWP), Masupha Sole, muß jetzt allerdings vor Gericht. Im Zeitraum von 1988 bis 1998 soll er Schmiergelder in Höhe von zwei Millionen US-Dollar erhalten haben – sogar auch nach seiner Entlassung nach einem Disziplinarverfahren im Jahr 1995.
Der Skandal reicht weit aus dem bettelarmen afrikanischen Zwergstaat nach Norden und ist insofern ein klassisches Beispiel für grenzüberschreitende Korruption. Die Gelder, so heißt es in der Anklage, sollen von einem transnationalen Konsortium gekommen sein, geleitet von der italienischen Firma Impregilio. Auch Schweizer und deutsche Firmen, darunter ABB, Hochtief (Essen), Züblin (Stuttgart) sowie Lahmeyer
International (Frankfurt), sollen dabei kräftig geschmiert haben. Laut Anklage erhielt Sole von Züblin Bestechungsgelder in Höhe von 447.425 US-Dollar, von Lahmeyer 8.732 Dollar. Bislang bestreiten die meisten Firmen die Vorwürfe. Gegen Sole wurde Ende Juli Anklage erhoben, doch wird vermutet, daß auch andere Mitarbeiter von LHWP Gelder angenommen
haben.
Sollte Sole für schuldig befunden werden, hätte das möglicherweise auch Konsequenzen für das noch im Bau befindliche Vorhaben. Denn die Weltbank, von der ein 150-Millionen-Dollar-Kredit kommt, kann nach neuen Richtlinien zur Korruptionsbekämpfung der Bestechung überführte Firmen theoretisch ausschließen. Die Bundesrepublik hat ihrerseits ein OECD-Abkommen ratifiziert, das die Zahlung von Bestechungsgeldern im Ausland unter Strafe stellt. Allerdings reichen die meisten Vorwürfe zeitlich viel weiter zurück.
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